Celtic gegen die Rangers, Schalke gegen Dortmund, River Plate gegen Boca Juniors, Roter Stern gegen Partizan, Hesepe gegen Epe – wenn Derbys anstehen, steht die Liga für die Anhänger beider Mannschaften kurz still und es zählen nur noch diese 90 Minuten. Samstag ist es dann in Bramsche wieder soweit, das Haseside-Derby steht an. Ab 17 Uhr begegnen sich auf dem Sportplatz an der Ostlandstraße der SV Hesepe/Sögeln und der SC Epe/Malgarten zum Nachbarschaftsduell. Besondere Brisanz erhält das Duell diesmal durch seine umgekehrten Vorzeichen, denn zum ersten Mal seit langer Zeit geht der SCE als Favorit ins Spiel. Als das das letzte Mal der Fall war, spielte Goswin „Goschi“ Kotte noch B-Jugend (1866/67). Selbst im Hinspiel war der mit Aufstiegsambitionen nach Epe gereiste HSV noch Favorit und wurde dieser Rolle mit einem knappen aber insgesamt verdienten 1:0-Sieg gerecht. Seit dem hat sich viel getan. Die junge Eper Mannschaft hat sich an die höhere Spielklasse akklimatisiert und hat seine Ligatauglichkeit nicht nur zuletzt beim 5:1-Sieg gegen Bramsche II mehr als nachgewiesen. In Hesepe jedoch musste man sich trotz des Erfolgs in Epe schnell von der Zielsetzung „möglichst lange oben mitspielen“ zu wollen verabschieden.  Seit dem 10. September holte das Team von Holger Thies nur noch zehn von 33 möglichen Punkten, u.a. setzte es empfindliche Niederlagen gegen Kalkriese II (1:5) und bei Lechtingen II (1:4). Begleitet wurde das Ganze überdies auch noch von internen Nebenkriegsschauplätzen, was zur Folge hatte, dass mehrere Leistungsträger gegangen wurden. Auch der Start ins Jahr 2014 lief durchwachsen links der Hase. Nach einem eher glücklichen Last-Minute-Sieg gegen Hunteburg, gab es am vergangenen Wochenende bei Wallenhorst II direkt die 1:3-Dusche, sodass man sich zur Zeit auf dem ungeliebten zehnten Tabellenplatz einordnen muss und dazu (noch ungeliebter) drei Punkte hinter den Rivalen vom SCE.

Wir treffen also auf einen Gegner, der zumindest etwas angeknockt in die Partie geht und genau das macht es so gefährlich, zumal ein Derby-Sieg sicherlich in Hesepe einige Kräfte freisetzen wird und man sich schnell wieder ans obere Tableau herantasten könnte. Das gilt es auf Eper Seite natürlich zu verhindern. Gerade bei einem Derby zählen all diese Statistiken und vergangenen Spiele auch nicht mehr. Es geht auch um viel mehr als um Punkte! Auch wenn man froh ist, nicht die Farben des Gegners tragen zu müssen, ist dem Verlierer eines Derbys der Spott der Sieger für die nächsten Wochen und Monate sicher.

Wir freuen uns alle auf ein heißes, umkämpftes aber auch faires Derby am Samstag!