Schwächste Leistung im Jahr 2014 reicht (nur?!) zu Punktgewinn in Hollage

Der Derbysieger-Feier-Kater war auskuriert und es stand wieder so etwas wie Liga-„Alltag“ auf dem Plan. Gegen den Tabellenvorletzten von Hollage III zur nicht ganz alltäglichen Anstoß-Zeit (Sonntag, 17 Uhr) sollte der nächste Dreier her, um den Anschluss an die Spitzengruppe zu wahren. Wie so oft, wenn wir in Hollage spielen, waren die Rahmenbedingungen nicht grade zu unseren Gunsten. Das Wetter war nicht ideal zum Fußballspielen, geschweige denn zum Fußballgucken und der Kunstrasenplatz in Hollage wird sicherlich Schwierigkeiten bekommen über den nächsten TÜV zu kommen. Dazu einige Ausfälle in der Stammelf und ein diskussionswürdiger Schiedsrichter, dazu gleich mehr. Doch wir fingen diese Widrigkeiten gut auf und zeigten früh, wer Herr im Haus ist. Manifestiert wurde dies dann auch frühzeitig mit dem Führungstreffer, den der erneut quirlige Dennis „Ouzo“ Weinrich nach feinem Spielzug über Sebastian Pohl und Julian Didszun erzielte. Dieser frühe Treffer trug aber leider auch dazu bei, dass etwas die Spannung aus unserem Spiel raus war. Hollage wurde zusehends das Mittelfeld überlassen und in der Abwehr taten schwerwiegende Stellungs- und Kommunikationsprobleme das Übrige, um den Gastgeber aufzubauen. Viel kam dabei aber zunächst nicht rum, bis auf einen Abschluss aus knapp 18 Metern von halb rechts, den Sascha „Termi“ ter Maten aber entschärfen konnte. Dass wir die fußballerisch bessere Mannschaft sind, war nur allzu selten zu erkennen, aber wenn, dann war auch Gefahr in Verzug für die Hausherren von Blau-Weiß. Erkennbar unter anderem an unserem Tor zum 2:0. Moment!? 2:0?? Ja, wir erzielten den zweiten Treffer. Wieder war es Dennis Weinrich, der einnetzte. Die Vorlage kam erneut von Julian Didszun, mit dem sich „Ouzo“ an diesem Tag besser zu verstehen schien als mit seinem eigenen Bruder. „Dizzle“, der sich auf links klasse durchgesetzt hatte, legte dann Ball in den Strafraum zurück (!) auf Dennis, der einschob. Der Schiri jedoch erkannte eine Abseitsposition oder besser, er dachte sich diese aus. Nach eigener Aussage hat der Schiedsrichter auch schon das Monster von Loch Ness, den Yeti und einen Politiker mit rechtmäßig erworbenem Doktortitel gesehen. Wir waren auch im Anschluss die spielerisch bessere Mannschaft, ohne jedoch zu überzeugen. Gleichzeitig boten wir Hollage immer wieder an, sich in und um unserem Strafraum auszutoben. Letzte erwähnenswerte Eper Chance, bevor es kam, wie es kommen musste, hatte Sebastian Pohl. Dem 18-jährigen war das ganze wohl einfach zu doof, sodass er praktisch ansatzlos einen Schuss von der rechten äußeren Strafraumkante abließ. Dass dieser in einer un-fucking-fassbaren Flugkurve an die Unterkante der Latte knallte und vor dort nur knapp vor der Linie aufsetzte, zeigte, dass er das gern öfter probieren darf. Kurz vor der Halbzeit dann die gerechte Bestrafung für Nachlässigkeiten und das regulär verweigerte 2:0: der Ausgleichstreffer. Bei diesem sah niemand von uns in der Rückwärtsbewegung wirklich gut aus, sodass der Flankengeber seelenruhig die Flanke geben kann und der spätere Torschütze hat an unserem 16er im Grunde genug Zeit, um seine Steuererklärung zu machen, nutzt die Zeit aber stattdessen für die Ballannahme und den überlegten Abschluss zum 1:1.
Der zweite Durchgang wurde dann nicht wesentlich erfreulicher. Hollage hatte es mittlerweile geschafft, Torgefahr zu entwickeln, sodass wir uns bei Fortuna und Termi bedankten durften, dass dort kein zweites Gegentor fiel. Angriffsbemühungen unsererseits waren oft zu ungenau und/oder endeten bereits im Mittelfeld mit unnötigen Verlusten des Spielgeräts. Erwähnenswert gefährlich wurde es lediglich zweimal. Einmal knutschte ein Freistoß von Virtuose Julian Didszun den Querbalken, ein anderes Mal rast Dennis Weinrich über die rechte Seite Richtung Strafraum, kratzt den Ball von der Grundlinie in den Fünfer, wo von drei Hollagern keiner den Ball haben will und Marek Hellmich, davon sichtlich amüsiert, zu überrascht ist und nur noch mit der Fußspitze an den Ball kommt – Schade. Nicht ganz so amüsant ist, dass sich unser Kurzer, der Ouzo, bei dieser Aktion verletzt hat, als er erst von der Spielfeldumrandung gebremst werden konnte. Gute Besserung von hier aus an Dennis. Auch der Schiri half nicht unbedingt mit, diesen grauen Sonntagabend aus Eper Sicht zu erhellen. Neben seiner preisgekrönten Science-Fiction-Abseitsstellung in der ersten Halbzeit gab es auch im zweiten Abschnitt viel Redebedarf um den Mann in gelb, der auch hier ein ums andere Mal den Abseitspfiff zu unrecht tätigte. Dass er bei einer Szene, die sich um die Frage „Elfmeter für Epe“ oder „weiterlaufen lassen“ drehte, auf Freistoß Hollage entschied, war sinnbildlich für die spielleiterische Gesinnung des Unparteiischen.

Am Ende steht ein 1:1, mit dem man mal zufrieden sein muss, denn, Schiedsrichter-Entscheidungen hin oder her, gegen einen Gegner, der nun wirklich nicht auf den vorletzten Tabellenplatz gehört, hätte an diesem Sonntag mit etwas mehr Pech auch eine Niederlage zu Buche stehen können. Allerdings müssen wir uns trotz einiger Ausfälle vorwerfen lassen, nicht alles abgerufen zu haben, was wir können, denn sonst wäre, bei allem Respekt vor der Hollager Leistung, ein Dreier für Epe die logische Konsequenz gewesen.

Doch bei einer Mannschaft, dessen Altersschnitt nur deshalb nicht im Vorschulalter liegt, weil Goswin Kotte immer noch genug Rheumasalbe zu Hause hat, um bei uns die Schuhe zu schnüren, muss man mit diesen Schwankungen nun mal rechnen. Umso schöner ist es doch, dass der Abstieg kein Thema mehr ist und der Aufsteiger weiter befreit aufspielen kann und alles, was noch weiter nach oben geht, Bonus für das vor der Saison angestrebte Saisonziel ist. Die Chance es besser zu machen gibt es am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den Tabellenletzten von Engter II. Die Schießbude der Liga ist noch immer in Reichweite zum Nichtabstiegsrang und wird uns am Samstag einiges abverlangen, deshalb wäre zahlreiche Unterstützung am Spielfeldrand gern gesehn. Anstoß ist um 18 Uhr.