Unterhaltsames und gerechtes 1:1 gegen Wallenhorst II

Das mit Spannung erwartete Duell der vermeintlich spielstärksten Mannschaften der 1. Kreisklasse Nord B im Jahr 2014 endete augenscheinlich enttäuschend mit 1:1 nach einem Eigentor und einem Elfmeter. Doch wer vor Ort war, war nach Schlusspfiff alles andere als enttäuscht. Besonders aus neutraler Sicht wurde spannender und offensiv ausgerichteter Fußball geboten. Viel Vorlauf benötigte das Spiel dabei nicht. Von Beginn an spielten beide Teams mit offenem Visier, mit leichten Vorteilen zunächst bei den Gästen. Extrem ersatzgeschwächt konzentrierten wir uns zunächst darauf, hinten Sicherheit ins Spiel zu bekommen und dann bei Gelegenheit schnell umzuschalten. Erst Mitte der ersten Halbzeit gelang es uns die offensivstarken Gäste im Aufbau zu stören und das Spiel mehr an uns zu reißen. Als Folge dann die beste Chance bis dato für Malte Hagen, der nach einer Vorarbeit von Philipp Stolle, die nicht nur Sahne war, sondern erste Sahne, aus kürzester Distanz den Ball nur auf den Keeper und nicht an ihm vorbeibringen konnte – sah einfacher aus als es war. Gerade, als sich die Partie eine kleine Auszeit nahm, dann die entscheidenden Szenen des Tages. Zunächst ein wenig aus dem Nichts die Führung für uns. Eine vergleichsweise harmlose Flanke will der Verteidiger vermutlich neben das Tor klären, trifft aber in unspektakulärer Roy Makaay Manier ins Eck neben den Torhüter. Unsere Führung hält knappe fünf Minuten, schon verwandelt Wallenhorsts Spielertrainer Dirk Nowak einen Foulelfmeter zum 1:1, dessen Entstehung durchaus diskutabel war. Nowak selber holte diesen raus, als er sich im Strafraum den Ball vorlegte und Björn Weinrich und auch unseren Keeper Sascha ter Maten so in den Zweikampf zwang. Aus unserer Position sah es so aus, als hätte Nowak mit großen Hundeaugen und einem drängelnden „Bütte! Bütte!“ diesen Elfer erbetteln wollen. Auch wenn wir diesen Pfiff nicht gerne hörten, so gehörte er doch zu den Dingen, die man den Schiedsrichter am wenigsten vorwerfen konnte. Ohne spielentscheidende Fehler gemacht zu haben, wurde der Mann in Grau und Grün den Anforderungen der Partie nie gerecht. In einer nicht besonders schwierigen oder gar unfairen Partie fand keine klare Linie und ließ bereits die ersten Unmutsäußerungen von unserer Bank mit dem Hinweis unterbinden, dass alles gegen uns gepfiffen werden würde, bis wir uns beruhigten. Eine aus unserer Sicht grob unsportliche Aussage eines sog. Unparteiischen. Aber zurück zum Sportlichen. Nachdem es mit dem 1:1 in die Pause ging, versprach Halbzeit zwei wieder enorm viel Spannung. Ein Spiel auf des Messer Schneide, zunächst mit den besseren Szenen für uns. Allerdings auf Einladung der TSV-Defensive. Zweimal binnen weniger Minuten wurden zunächst Paul Düngelhoef und dann Malte Hagen zur Markierung des erneuten Führungstreffers eingeladen, beide scheiterten jedoch. Nach eine xaviesken Vorarbeit von Düngelhoef hatte später auch der eingewechselte Dennis Weinrich die Chance auf 2:1 zu stellen, doch auch er vergab. Wer diese Dinger nicht macht, wird oft bestraft und genau das deutete sich an. Die Gäste starteten eine eindrucksvolle Schlussoffensive, in der sich vor allem unser Torwart Sascha ter Maten als Spielverderber für Wallenhorster Siegesbemühungen auszeichnen konnte. Mehr als einmal konnte er durchgebrochene Gäste-Stürmer von der Veredelung von Angriffen abhalten. Kurz vor Schluss dann nochmal Diskussionsbedarf: Julian Didszun befördert im Wallenhorster 16er den Ball an die Hand eines Verteidigers. Nicht einmal die TSV-Akteure wollten abstreiten, dass hier ein Elfer angebracht gewesen wäre. Der Ball traf am Ende wohl eher den angelegten Arm, so sah es zumindest der Schiri. Nicht leicht zu entscheiden, vor allem so kurz vor Schluss bei einem Spiel, dass im Grunde keinen Verlierer verdient gehabt hätte, sodass es beim gerechten 1:1 blieb.

Ein 1:1 der klar besseren Sorte und ein Ergebnis mit dem beide Teams nicht unzufrieden sind, da es durchaus auch anders hätte kommen können. Während wir mit dem Punktgewinn wieder an den höllischen Nachbarn vorbeiziehen konnten, musste Wallenhorst Hunteburg den Vortritt in der Tabelle lassen und steht jetzt auf Platz 8. Am Freitag geht es für uns zum Sportplatz an der Övelgönne. Da mit ähnlichen Personalengpässen wie zuletzt zu rechnen ist, wird es wohl eins der schwierigsten Spiele der Saison. Ab 19 Uhr werden wir dem Tabellenzweiten nichtsdestotrotz alles abverlangen, um vielleicht doch Punkte mit ins Honigmoor zu bringen.