Personalnot beim 0:4 gegen Rulle II

Es hatte sich irgendwie angekündigt. Seit geraumer Zeit plagen uns erhebliche Personalsorgen. Diese nahmen beim Spiel in Hunteburg ihren Anfang als sich mit Goswin Kotte und Marek Hellmich gleich zwei Spieler langwierige Verletzungen einhandelten. Am vergangenen Samstag gegen TuS Eintracht Rulle II musste wir zudem mit Malte Hagen, Philipp Didszun, Paul Düngelhoef und Jonas Westerhaus auf vier weitere wichtige Spieler verzichten, sodass sogar Markus Kotte aus der Rente zunächst zurück auf die Bank geholt werden musste. Die Startelf bekam auch direkt eine komplett neue rechte Seite verpasst. In der Viererkette fügte sich Eugen Lautenschläger gut ein, im rechten Mittelfeld war Eike Zeggel immer wieder an guten Aktionen nach vorne beteiligt. Von denen gab es vor allem in der Anfangsviertelstunde viele. Rulle fiel nach vorne nicht viel ein und hatte hinten Probleme gegen unsere schnellen Leute, allen voran gegen den quirligsten unter all den Quirls, Dennis „Ouzo“ Weinrich. Ein bis zwei Tore wären in dieser schläfrigen Phase der Gäste sicherlich verdient gewesen. Die größte Chance unsererseits hatte nach etwa 20 Minuten Sebastian Pohl, der nach einem Flanke von der linken Seite über Umwege wenige Meter vor dem Tor an den Ball kam und ihn unbedrängt bei bereits geschlagenem Torwart an den Pfosten hämmerte. Eine typische Fahrradketten-Situation, denn hätte Pohl den reingemacht (oder wären vorige Chancen genutzt worden), wäre das Spiel eventuell ganz anders gelaufen. So kam es, dass nur wenig später völlig aus dem Nichts zur Führung für die Grün-weißen. Nach einem klugen Einwurf direkt in die Schnittstelle unserer Verteidigung löffelt der Ruller Stürmer den Ball über Verteidiger und Keeper hinweg ins Tor. Anschließend ein völliger Bruch in unserem Spiel. Nach vorne klappte nicht mehr viel, zumindest nichts was den Gäste-Keeper in Verlegenheit gebracht hätte. Rulle hingegen stellte auf den Selbstvertrauen-Modus und nahm das Spiel ab sofort in die Hand. Als Folge konnte der Tabellendritte vor der Halbzeit noch auf 2:0 stellen, als Unordnung und ein individueller Fehler unserer Abwehr ausgenutzt wurden. Zur zweiten Halbzeit kam dann der gestandene Markus Kotte für den entkräfteten Dennis Weinrich, denn auch die noch ungewohnt hohen Temperaturen gepaart mit dem hohen läuferischen Aufwand Ouzos forderten ihren Tribut. Auch auf der Torhüterposition wechselten wir. Für den auch im Sturm einsetzbaren Sascha ter Maten kam Nachwuchskeeper Alexander Berner, der seine Sache sehr ordentlich erledigen sollte. Ordentlich lief auch Halbzeit zwei, nämlich nur in eine Richtung statt hin und her. Rulle beherrschte das Spiel nach Belieben und war dem 3:0 nun viel näher als wir dem Anschluss. Dieses 3:0 fiel dann zu unserem Glück erst recht spät. Eine Viertelstunde vor Schluss fand ein langer Ball den Weg zum Ruller Stürmer in unserem Strafraum und dieser überraschte Verteidiger und Torwart mit einem Lupfer über beide hinweg in die Maschen. Eine Kopie des 0:1. Als hätten wir nicht schon genügend Personalsorgen vor dem Spiel am kommenden Mittwoch gegen TV Bohmte II, musste in der 80. Minute dann auch noch Kapitän Ole Klingenburg verletzt vom Platz. Den Schlusspunkt setzten die Ruller dann mit einer klugen Freistoßvariante, bei der der Ball von der linken Seite des Strafraums auf die 16er-Kante zurückgelegt wurde. Der von dort abgegebene Schussversuch (oder war der Pass sogar gewollt?) findet einen Eintrachtler, der völlig frei an unserem Fünfer einschieben darf. 0:4 – der Endstand. Am Ende muss man sagen, konnten wir die Ausfälle nicht mehr kompensieren, auch wenn die „Vertretungsspieler“ alles in die Waagschale geworfen haben. Auch dafür noch mal Danke! Vielleicht haben wir uns mit den vergebenen Chancen am Anfang ein Stück weit selber geschlagen. Gegen eine Mannschaft wie Rulle zu verlieren, ist sicherlich keine Schande, jedoch ist es ärgerlich, dass eine bis dato so starke Rückrunde jetzt durch die enormen Personalprobleme noch einen herben Dämpfer bekommt. Wir hoffen, dass möglichst schnell wieder ein paar Spieler zurückkommen, um in den letzten drei Spielen die Saison gut zu Ende bringen zu können. Am Mittwoch geht’s weiter mit dem Nachholspiel bei Bohmte II.

 

PS: Da es an dieser Stelle in den vergangenen Wochen öfter mal Schelte für den Schiedsrichter gab, heute mal positives zu diesem Thema. Schiedsrichter Manfred Timm leitete die Partie sehr souverän, ruhig und sachlich. Auch wenn er auch nicht frei von Fehlern blieb (hätte Mitte Halbzeit zwei auch gut Elfmeter gegen uns pfeifen können) und auch keine besonders schwierige Partie leiten musste, hinterließ er einen tadellosen Eindruck!