Insgesamt zufriedenstellendes 2:2 beim Tabellenführer

Die Vorzeichen waren vor unserem Auftritt beim Tabellenführer nicht grade optimal. Neben durchwachsenen Vorstellungen an den letzten beiden Spieltagen, fehlten in Engter mit Paul Düngelhoef und Sebastian Pohl zwei potenzielle Stammspieler. Zudem war natürlich auch ein gewisser zusätzlicher Respekt vorm souveränen Ligaprimus da, allerdings relativiert durch den Durst nach Revanche aufgrund des deutlichen 0:5 im Hinspiel und dem Bewusstsein der eigenen Leistungssteigerung seit jenem Herbsttag. Taktisch stellten wir uns auf offensiv starke Gastgeber ein und begaben uns in eine defensivere Grundordnung mit zwei Sechsern vor der Viererkette. Diese Umstellung von Coach Achim Osterburg ging insofern voll auf, als dass Engter im ersten Durchgang zumeist nur über Standards oder individuelle Fehler gefährlich werden konnte. Es entstand ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Gastgeber mehr vom Spiel hatten, ohne die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln und wir wiederum versuchten bei Ballbesitz schnell umzuschalten und die Engteraner Abwehr zu überrumpeln. Die Geschichte einer eher ereignisarmen ersten Hälfte ist aber schnell erzählt, da auch wir trotz einiger schönen Aktionen den Ball nicht für eine hochkarätige Chance vor den Kasten bekamen. Durchgang zwei wurde dann lebendiger. Engter erhöhte den Druck und bekam die Chancen. Weiterhin aber am gefährlichsten nach Standards, wo der Arm unseres Keepers Sascha ter Maten ein ums andere Mal wusste, wo der Ball hingeht bevor es der gegnerisch Stürmer wusste und somit die Mannschaft im Spiel hielt. Nach knapp 55 Minuten nahm das Unglück dann aber doch seinen Lauf. Bei einem erneuten langen Ball in die Spitze sind sich die Innenverteidiger Kotte und Klingenburg nicht einig, wer per Kopf klären soll und gehen gleichzeitig zum Ball – sicher ist sicher. Ein lautes „Leo!“ von Kapitän Klingenburg wird vom Frequenz-Bereich von Kottes Hörgerät nicht erfasst, beide behindern sich gegenseitig und die Kirsche rutscht durch. Nutznießer ist der flinke Anatolij Kelm, der frei durch ist und nur noch unseren Keeper vor sich hat. Kelm legt den Ball an „Termi“ vorbei und dieser weiß sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Eine durchaus vertretbare rote Karte bleibt aus, sodass es „nur“ Gelb und Strafstoß für die Hausherren gibt. Den verwandelt der Kapitän der Grün-weißen souverän. Weitere 10 Minuten später scheint das Spiel dann durch. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld wird weit in unseren Strafraum geschlagen und der sehenswerte Kopfball schlägt im langen Eck ein und lässt Termi ohne den Hauch einer Chance zurück. Dass erneut ein Standard für den Treffer her musste, zeugt von der ansonsten defensiv-taktisch wirklich hervorragenden Leistung an diesem Tag. Zu bemängeln ist jedoch, dass nach dem 0:2 kein wirkliches Aufbäumen zu spüren ist. Die Beine wirken schwer, der Wille scheint gebrochen. Deshalb wollte Coach Achim Osterburg 20 Minuten vor dem Ende nochmal für Belebung im Offensivspiel sorgen. Goswin „Goschi“ Kotte wurde in die Sturmspitze beordert und Osterburgs Rechnung ging auf wie das erste Maiglöckchen an einem Frühlingstag. Kotte hatte grade seinen Platz im Sturm eingenommen, schon kriegt er einen verunglückten Ball der Engteraner vor die Pfoten und nutzt die Situation mit der Routine eines Weltkriegsveteranen zum mutmachenden Anschluss. Drei Minuten später dann die Vollendung für das, was man in Expertenkreisen wohl „glückliches Händchen des Trainers“ nennt und Malte Hagen nach eigenen Aussagen dazu bewegt, seine Karriere vorzeitig zu beenden. Der im Zuge der Umstellungen kurz zuvor für Hagen eingewechselte Daniel Stuckenberg  steht bei einer Ecke goldrichtig und haut das Ding souverän aus kürzester Distanz zum Ausgleich ins Netz. Und mit „ins Netz gehauen“ meine ich „dreimal abgefälscht“ und mit „souverän“ meine ich „gerade noch so den Ball getroffen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren“. Scheiß egal – 2:2! Die spannende Schlussphase entschädigte dann für ein ereignislosen ersten Durchgang. Engter wollte alle Punkte auf Schüttenheide behalten und drückte uns ein ums andere Mal in unseren Strafraum. Gleichzeitig eröffneten sich uns Möglichkeiten für Konter. Doch am Ende bleibt es bei der nicht ganz unverdienten Punkteteilung.

Ein Punkt beim Tabellenführer ist als Aufsteiger nie verkehrt, zumal es die auch vom Trainer der Hausherren attestierte Qualitätssteigerung unterstreicht. Es wäre vielleicht mehr drin gewesen, wenn das ärgerliche erste Gegentor nicht fällt und der ein oder andere Angriff noch besser ausgespielt wird. Doch ganz oben auf der „haben wir gut gemacht“-Liste steht die starke Defensiv-Leistung, die die Hausherren vor einige schwere Aufgaben stellte. Wenn uns die Schiedsrichter in den letzten Wochen nicht immer hold waren, konnten wir uns an diesem Tag auch beim Mann in Schwarz bedanken, dass es die Punkteteilung gab. Das Foul von Termi an Kelm, das zum Elfer führt, hätten einige Schiris wohl mit Rot geahndet, darüber hinaus gab es in den Schlussminuten noch eine Aktion von Goschi Kotte, in der es mit etwas Pech Handelfmeter für Engter gibt. Goschis angelegter Arm hielt den Unparteiischen aber vom verhängnisvollen Pfiff ab.

Am 3. November 2013 verlor man bei Kalkriese II mit 0:2 (bis dato übrigens die einzige Auswärtsniederlage). Es folgten acht Spiele in Serie ohne Niederlage. Fünf davon konnten sogar gewonnen werden. In der Rückrunde noch völlig ohne Niederlage, haben wir uns mittlerweile auf den vierten Tabellenplatz vorgeschoben und obwohl noch sieben Spiele zu gehen sind, ist die Saison aus Eper Sicht schon jetzt ein voller Erfolg. Hoffentlich geht die Erfolgsstory weiter. Am Samstag kommt Lechtingen II ins Honigmoor. Anstoß um 18 Uhr!