Sonntags Morgens um kurz nach acht Uhr. Sascha ter Maten bestellt seinen letzten Charly im Tiffany, Andy Küch hat schon den halben Hausputz erledigt und der Duft von Sonne liegt in der Stadt. Ich liege auf einer riesen Rasenfläche und sehe wie das Schwedische Bikini Team mit Fußbällen in der Hand an mir vorbeiläuft und mir schöne Augen macht. Und dann…..Zack klingelt der Wecker!!! Um acht Uhr morgens auf einen Sonntag wagt es mein Wecker einen Ton von sich zu geben und so mit seinem Batterien-Leben zu spielen. SONNTAGS morgens klingelt mein Wecker, weil die Jungs von Hollage IV nicht mehr schlafen können. Aber egal, es gibt schlimmeres. Mir fällt zwar gerade nix ein aber es gibt bestimmt schlimmeres.
So traf man sich mitten in der Nacht, etwas verschlafen, um zu unserem ersten Endspiel nach Hollage zu fahren, wenn man oben dran bleiben will. Hollage auf Tabellenplatz vier mit nur einem Punkt Vorsprung auf uns. Wenn man oben noch etwas zu melden haben möchte, mussten drei Punkte bei der spielstarken vierten Reserve aus Hollage her.

Das Spiel ging mit dominaten Epern los. Die ersten dreißig Minuten hatten wir Ballbesitz von 60% zu 40%, wobei Hollage die wesentlich besseren Torchancen hatte. So ließen wir den Ball ziemlich gut laufen und die Laufbereitschaft der Zweiten war trotz dieser unmenschlichen Uhrzeit auch sehr Intensiv. Leider kamen dabei wenige Torschüsse raus und Hollage verstand es sehr gut, unsere Fehler in schnelle Konter umzusetzen. Mit ihren schnellen Stürmer und der hängenden Spitze wurde schnell auf Angriff umgeschaltet und unsere Abwehr das ein oder andere Mal in arge Schwierigkeiten gebracht. So musste unser wieder einmal stark aufgelegter Keeper Martin Bolz mehrere brenzlige Situationen entschärfen. Einen schönen Hammer aus 18 Metern konnte er gerade noch an die Latte lenken und den gegnerischen Stürmer in zwei 1 zu 1 Situationen aufzeigen, wer der bessere ist. Aber es blieb dabei, dass wir das Spiel, zumindest das Spielgerät, öfters in unseren Reihen hatten als der Gastgeber. Zwar wurde bis zum gegnerischen Sechszehner teilweise super kombiniert aber entweder stand ein Blauer oder aber auch ein Roter im Weg. So dauerte es bis zur 30 Minute, dass es wirklich richtig gefährlich wurde. Ecke für uns, was eigentlich keine Gefahr für Hollage darstellen dürfte, da es eine Mindestgröße von 190 cm in diesem Verein zu geben scheint. Aber wir in Epe sind ja nicht dumm dachte sich Kai Klöppel und schlug die Ecke halb- (Betonung liegt auf halb) hoch auf den rechten Fünfmeterraum, wo es Hubschrauber Jens Koltermann gelang ein Kopfballtor gegen die übergroße Hollage-Abwehr zu machen. Somit gingen wir mit einer verdienten 1:0 Führung in die Pause, wobei man sich auch nicht beschweren hätte dürfen, wenn es anders herum gestanden hätte.
Der zweite Durchlauf sollte dann nicht mehr so ganz im Zeichen der Roten stehen. Der größere Anteil an Ballbesitz sollte den Besitzer wechseln und der Druck wurde auf Seiten des Gastgebers auch enorm erhöht. Es wurde auf drei Stürmer umgestellt, was sich bei uns leider erst ein paar Momente später nach dem Anpfiff rum gesprochen hatte. Auch die angesprochenen Fouls in der eigenen Hälfte, die es zu vermeiden galt, wurden leider auch immer mehr und natürlich auch immer gefährlich aber brachten sie keine hundertprozentige Chance hervor. Allerdings ein flacher strammer Schuss von der Sechszehn-Meter-Linie sollte für unsere Abwehr nicht zu verteidigen sein und für unseren Keeper unhaltbar seinen Weg ins Tor finden. 1:1 und das mehr als verdient aus Hollager Sicht. So langsam fangen wir uns wieder und das Spiel wurde offener. Chancen auf beiden Seiten, wobei Hollage noch die bessere hatte, als der Ball nur knapp am Pfosten vorbei rollte. Aber wir sollten auch noch die spielentscheidene Chance bekommen. Nach einer Flanke, die direkt auf den Keeper gezogen wurde, drehten alle schon ab bis auf Jens „Hubschrauber“ Koltermann, der den Keeper beim Fangen dieses einfachen Balls störte und ihn so zu einem Fehler zwang. Im Nachsetzen konnte der Keeper seinen Fehler nur noch mit einem Foul beheben, den der aufmerksame Schiedsrichter auch sofort als diesen sah und auf den Punkt zeigte. Normalerweise sollte der Gefoulte nie selber schießen aber für Jens Koltermann sollte es an diesem Tage weder diese noch die „wer größer ist gewinnt mehr Kopfbälle“-Regel gelten. 2:1 für uns. Nun hieß es dieses Ergebnis über die Zeit zu retten. Was uns bis zur 85 Minute auch sehr gut gelang. Dann gab es noch einmal einen Freistoß aus Kai Klöppel Gedächnis-Entfernung. Aber an diesem Tag war der Fußball-Gott wieder einmal mit einem Eper Fan-Schal aufgestanden. Der Ball ging an die Latte und der Schiedsrichter hat das Spiel zur Freude aller mitgereisten Eper Fans abgepfiffen.

Fazit: Schiedsrichter ganz solide Leistung und lag bis auf 2-3 Entscheidungen eigentlich immer richtig. Nach dem knappen 2:1 Hinspiel-Sieg konnten wir nun auch drei Punkte aus Hollage mitnehmen, die uns so weiter im Rennen halten. Nun gehören wir fest zu den Top 5-Mannschaften und haben es auch noch selber in der Hand, wie hoch oben wir mitspielen wollen. Gegen die Top-3 müssen wir alle noch und ich denke in der Form wie wir gegen Hollage und auch gegen Herringhausen gespielt haben, wird es schwer werden uns zu schlagen. Aber Hochmut kommt vor dem Fall. Daher werden wir nächste Woche Sonntag, wenn der Tabellenführer aus Bohmte zu uns kommt, unser nächstes Endspiel bestreiten. Anstoß ist um 15 Uhr im Honigmoorstadion. Wir von der Zweiten würden uns natürlich auch freuen wenn sich der ein oder andere Fan zu der Lästerbank dazu gesellen würde.

In diesem Sinne…