Es war das Duell der Gegensätze im Nachholspiel des 11. Spieltags. Tabellenführer SC Epe-Malgarten schickte die am Tabellenende stehende SVG Haste II mit einer 8:1 Klatsche baden. In strömendem Regen konnte das heimstärkste Team der Liga seinen guten Trend der letzten Wochen fortsetzen – Der Spielbericht

Der Sportplatz am Widerhall musste nun schon zum zweiten Mal als Heimspielstätte hinhalten, nachdem der Regen das Eper Honigmoor-Stadion unbespielbar gemacht hatte. Trotz eindeutiger Verteilung der Favoritenrolle an den SC Epe, starteten die Gastgeber schlecht in das Spiel. Die erste Großchance hatten die Haster, als nach einer Flanke von der rechten Seite Srdan Bajic völlig frei zum Seitfallzieher ansetzen konnte und das Tor aus kaum 10 Metern knapp verfehlte (4.) Etwas später setzte Vedran Kantar zu einem letztendlich ungefährlichen Distanzschuss an, doch die SVG begann die Partie deutlich schwungvoller (8.)

Nach 11 Minuten kam der SCE dann auch zu ersten größeren Chancen. Jakob Enz bekam viel Platz und schickte Vowa Lysetskyi, welcher jedoch aus halbrechter Position an Torwart Dusan Skeledzija scheiterte. Die folgende Ecke kam erneut zu Enz, dessen Schuss aus zweiter Reihe allerdings geblockt wurde (12.)

Die Eper fanden nun immer besser ins Spiel, was sich auch zunehmend in Chancen niederschlug. Nach einer guten Flanke von Paul Feldkamp über rechts, scheiterte wieder Enz zunächst aus kurzer Distanz am Torwart. Der Abpraller fiel jedoch Johannes Wellmann vor die Füße, welcher ins leere Tor zum 1:0 einschieben konnte (17.)

Die Führung war inzwischen verdient, denn der SC Epe hatte sich eindeutig zur spielbestimmenden Mannschaft entwickelt. Vor allem über die rechte Eper Seite machte Feldkamp den Haster Verteidigern zu schaffen. So auch in der 21. Minute als eine von Feldkamps Flanken Wellmann fand, wessen geblockten Schuss jedoch Eric Marschall an der linken Sechzehnerkante nicht verwerten konnte. Etwas später chipte Marvin Hinrichs einen aussichtsreichen Freistoß direkt auf den Kopf von Aaron Raske. Skeledzija hielt den Ball jedoch knapp vor dem heranrauschenden Vowa Lysetskyi auf der Linie (25.)

Die rot-weißen hatten inzwischen ein sehr klares Chancenplus, ihnen gelang es allerdings nicht, die knappe Führung auszubauen.

In der 26. Minute wechselte Hastes Trainer Denis Dekic bereits zum ersten Mal. Kapitän Damir Janjusevic musste für Ivan Milosevic Platz machen. Drei Minuten später fiel dann der längst überfällige 2:0 Treffer für Epe. Nach einem Schönen Vorstoß von Wellmann und Feldkamp, kam der Ball zu Patrick Czogalla, der einen Abpraller per Direktabnahme vom Elfmeterkreis ins Tor schoss. Der Torwart machte bei dem langsamen Ball eine unglückliche Figur (29.)

Weiterhin war fast nur Epe am Drücker. Die zwingenden Aktionen fehlten allerdings noch immer. Lysetskyi schoss frei vor dem Tor vorbei und Raske setzte einen Distanzschuss deutlich über das Tor (34./35.) Im Gegenzug kam dann Haste mal wieder zu einer Chance. Nach einem steilen Pass zwang Vedan Kantar den Eper Torhüter Gönner mit einem Schuss aus linker Position zur Flugshow (36.) Doch viele Chancen hatte Haste weiter nicht.

Kurz vor der Halbzeit bediente Jakob Enz dann Raske mit einem Pass aus dem tiefen Mittelfeld. Dieser konnte ihn mit rechts kontrollieren und aus ca. 13 Metern mit dem schwächeren linken flach ins kurze Eck schlenzen (40.) Das 3:0 für die Gastgeber markierte auch die letze nennenswerte Aktion der ersten Halbzeit.

In der Pause gingen sowohl Eric Marschall, als auch Patrick Czogalla vom Feld. Für sie kamen Virgil-Stefan Iancu und Arman Mohammadi in die Partie.

Wieder kam die Mannschaft aus dem Honigmoor unkonzentriert aus der Kabine. Haste konnte allerdings nicht für die nötige Gefahr sorgen, um das Spiel noch einmal spannend zu machen. Stattdessen übernahm der SCE wieder Stück für Stück die Kontrolle. Epes erste gefährliche Aktion in Halbzeit zwei brachte dann Lysetskyi, der auf der rechten Seite zwei Verteidiger stark stehen ließ, dann jedoch etwas zu egoistisch Raske in der Mitte übersah (52.)

Die Chancenverwertung des SCE war zu diesem Zeitpunkt schwach, eine deutlich höhere Führung wäre verdient gewesen. Aber die Gastgeber machten immer weiter, was in der 57. Minute dann im 4:0 resultierte. Hans Wellmann war alleine auf dem Weg zum Tor und schoss zunächst den Torwart an. Der Ball prallte aber zu ihm zurück, was Epes Torjäger nutze und im Fall den Ball irgendwie im Tor unterbrachte.

Zwei Minuten später konnte Hastes Torhüter einen Rechtsschuss von Raske sehenswert abwehren (59.) Epe schnürte Haste inzwischen fast permanent am eigenen Strafraum ein, so kamen sie zu sehr vielen Abschlüssen. Einen davon verzeichnete Arman Mohammadi, der am rechten Strafraumeck den Ball bekam und ihn per Dropkick zentral im Tor versenkte (60.) Das Spiel war inzwischen mit 5:0 längst entschieden, doch Epe-Malgarten schien die Lust auf Tore trotz schrecklichem Wetter nicht zu vergehen.

Die nächste gute Gelegenheit gehörte dann Jakob Enz, der ein sehr gutes Spiel machte. Sein angeschnittener Schuss aus der Mitteldistanz verfehlte den rechten Winkel des Tors denkbar knapp (64.) In der Zwischenzeit wechselte Niklas Stutzke noch zwei mal. Marius Bordusanu kam für Lysetskyi und Daniel Lisner für Leon Vahle.

Kurz darauf war es dann Virgil-Stefan Iancu der mit einer halbhohen Flanke Enz bediente, welcher ins Freie Tor zum 6:0 vollenden konnte (67.)

Kurz darauf entstand nach einem Foul im Mittelfeld noch eine Rudelbildung, die der Schiedsrichter aber schnell auflösen konnte. Der SVG war der Frust inzwischen anzusehen, auch wenn das Spiel über weite Strecken sehr fair blieb (68.)

Danach flachte die Partie etwas ab, es häuften sich einige Halbchancen. In der 79. Minute konnte Haste dann mal wieder eine Torchance für sich verbuchen. Nach einem langen Ball war Gönner allerdings vor Srdan Bajic zur Stelle. Es war eine der wenigen Szenen in denen die SVG überhaupt noch weiter aus ihrer eigenen Hälfte kam.

Auf der Gegenseite erzielte dann hingegen Epe den nächsten Treffer. Der eingewechselte Marius Bordusanu legte in den Rückraum auf Mohammadi, welcher den Ball zum 7:0 versenkte und einen Doppelpack schnürte (81.) Der Treffer fiel in einer Phase, in der die Gäste wieder etwas ins Spiel zurückfanden. In der 83. Minute erhielten sie dann einen Freistoß in aussichtsreicher Position an der rechten Ecke des 16m-Raums. Diesen konnte Haste dann auch für sich nutzen. Der immer länger werdende Schuss setzte noch eklig auf dem nassen Rasen auf und so konnte Gönner das 7:1 nicht mehr verhindern.

Am Rest des Spiels änderte Hastes Treffer nichts mehr. Im Gegenteil. Kurz vor Schluss gelang den Epern noch das 8:1 per Foulelfmeter. Der Gefoulte Iancu versenkte den Strafstoß selbst trocken im rechten unteren Eck (85.)

Kurz darauf war Schluss am Wiederhall. Epe und Haste trennten sich also mit 8:1. Der SCE zeigte wieder einmal seine Heimstärke, baut die Serie auf sechs ungeschlagene Spiele aus und bleibt für den Moment Tabellenführer.


Luis Nannen